- Chrisuelle
Traumreise Zanzibar
In diesem Jahr wollten wir uns aus verschiedenen Anlässen einen ganz besonderen Urlaub gönnen. Am Ende fiel die Wahl auf Zanzibar in Kombination mit einer Safari in Tanzania.
Gebucht haben wir dann eine Pauschalreise nach Zanzibar. Die Ausflüge, die wir gemacht haben buchten wir vor Ort.
Zur Vorbereitung der Reise gab es zwei wichtige Impfungen, Hepatitis A und Thypus. Eine Gelfieberimpfung war nicht nötig. Zanzibar ist kein Gelbfiebergebiet und wir sind auch nicht durch ein solches eingereist. Zusätzlich ist eine Malaria Prophylaxe angebracht.
Ein E-Visum haben wir schon hier in Deutschland beantragt. Wenn am Flughafen in Zanzibar viel Andrang herrscht, kann es bis zum Erlangen eines Visums schon ein bis zwei Stunden dauern.
Von Frankfurt aus hatten wir ziemlich genau eine Anreise von 24 Stunden mit Zwischenlandung und Flugzeugwechsel im Oman.
Und so waren wir nach unserer Ankunft erstmal deutlich müde und sind ins Bett marschiert. Unsere Hotelanlage haben wir dann erst einige Stunden später erkundet. Das italienisch geführte Hotel ist gut gepflegt und weitläufig mit einer schönen Parkanlage.
Auch der Srand war sehr schön, feinster weißer Sand, Liegen unter Palmen und bewacht.
Bewacht von Massai Kriegern, die tagsüber darauf achten, das die Einheimische Bevölkerung in der Hoffnung auf ein kleines Einkommen die Touristen am Strand nicht überrollt.
Hier wird alles mögliche angeboten. Von Kokussnüssen über Sandalen, Trips mit einer Dhau zur nächsten Sandbank, Ausflüge und mehr.
Die Zanzibari sind sehr arm und man kann es wohl niemandem verdenken, vom großen Kuchen des Tourismus etwas abhaben zu wollen.
Richtig unangenehm sind dann aber die sogenannten "Beachboys", die gezielt alleinreisende Frauen ansprechen, Freundschaften aufbauen und nach deren Abreise immer wieder um kleine Geldbeträge bitten. 15 bis 20 Euro sind für uns nicht viel, für einen Zanzibari oder Massai schon fast ein Monatslohn.
Wir haben unsere Strandtage sehr genossen, aber ein merkwürdiges Gefühl bleibt nicht ganz aus, wenn man sich immer mal wieder vor den Nöten der Menschen verschließt um ungestört Urlaub zu machen.
Die gebuchten Ausflüge waren interessant. Was uns dennoch gefehlt hat, ist das genauere Erkunden der Insel. Von unseren Wohnmobilreisen (unsere liebste Reiseform) sind wir anderes gewöhnt.
So bleibt oft das Gefühl eines rein touristischen Erlebnisses.
Unser erster Ausflug ging in den Jazani Nationalpark auf Zanzibar. Dort leben Kolumbusaffen. Diese Art kommt nur auf der Insel Zanzibar vor. Aber auch eine weitere Affenart, Vögel, Insekten, Mangroven und Mahagoni Bäume gibt es dort zu sehen.
Unsere Vorstellung die Affen beim Spaziergang im Wald zu sehen erfüllte sich aber nicht. Sie befanden sich an einer der Straßen durch das Waldgebiet und so waren auf einmal extrem viele Touristentaxis vor Ort und es entstand ein riesiger Menschenauflauf, bei dem alles kreuz und quer lief um die Affen zu sehen. Was für ein Gewusel. Aber verständlich, denn alle Touristen wünschen sich das gleiche zu sehen.

Bei einem weiteren Ausflug besuchten wir am Vormittag eine Gewürzfarm. Unser deutsch sprechender Guide ließ uns an zerriebenen Blättern riechen um die Gewürzsorte zu erraten. Zeigte uns die Pflanzen und sprach über die Verwendung und auch über die Verarbeitung. Ein Mitarbeiter der Gewürzfarm zeigte, uns dann manche Verwendungsarten (wie Schminke) noch genauer und es gab unterwegs viel zu lernen und zu lachen.
Gegen Ende des Rundgangs konnten wir einen Palmenkletterer beobachten und durften uns durch Berge von Obst naschen, bevor wir noch die Gelegenheit bekamen Gewürze zu kaufen. Diese unterschieden sich durch ihre Frische zum Teil deutlich von unseren Supermarktgewürzen.
Im Anschluss daran fuhren wir dann Richtung Stone Town um dort die sogenannte Gefängnisinsel zu besichtigen und anschließend die Altstadt zu erkunden.
Auf der schön gelegenen Insel wurden zur Zeit des Sklavenhandels Sklaven vor dem Verkauf "gehalten". Später wurde dort ein kleines Gefängnis gebaut. Dort wurde jedoch niemand gefangen gehalten, sondern man nutzte es zur Isolation von Gelbfieberkranken. Ein besonderes Überbleibsel sind die riesigen Landschildkröten, Aldabra-Schildkröten, die einem früheren Gouverneur geschenkt wurden und sich auf der Insel vermehrten.
Die Tiere sind wirklich sehr imposant, wobei es schade ist, das die Menschen nicht besser auf den Erhalt der Sauberkeit, in dem begehbaren Gehege achten.
Am Eingang erhält man große Kohlblätter, mit denen man die Schildkröten füttern kann. Mit großen Bissen, wirklich sehr großen Bissen und deutlichem Kauen verleiben sie sich dieses Futter genüsslich ein.
Da die Insel wirklich nicht groß ist und es außer den Schildkröten und des kleinen Gefängnisses nichts zu besichtigen gab, ging es nach einer guten Stunde wieder zurück zum Festland, wo wir mit unserem Guide die Altstadt "Stone Town" erkundeten.
Der Name der Stadt hängt mit dem Baumaterial zusammen, welches hier verwendet wurde, Korallengestein. Es gibt unzählige kleine Gassen und manches mal geht es durch ein Hotel oder andere Gebäude weiter um die nächste Gasse zu erreichen.
Außerdem sind überall natürlich sehr viele Menschen, aber auch Fahrräder und Motorräder in den Gassen unterwegs. Händler und Geschäfte bieten ihre Waren an, Männer versammeln sich auf Plätzen zum Spielen und Unterhalten. Blabla machen, nannte unser Guide das.
Frauen haben hier übrigens nichts zu suchen, es sei denn sie gehen einkaufen. Sie sind für den Haushalt und die Kinder zuständig. Zanzibar ist stark muslimisch geprägt, aber auch Christen und Hindu leben hier.
Ein besonderes Highlight ist für mich immer der Besuch eines Marktes. Ich liebe die Betriebsamkeit, die Präsentation der Ware und die Möglichkeit hier die Menschen zu beobachten.
So war es auch auf dem Darajani Basar. Ich war jedoch erstaunt, das in den Hallen nicht mehr Touristen unterwegs waren. Ein großer Teil war offensichtlich die heimische Bevölkerung.
Wobei einige Anblicke und auch Gerüche für uns schon sehr ungewohnt waren. Manch ein Tourist ist da doch schnell geflüchtet. Wobei ich spätestens bei dem Raum mit den zu verkaufenden Hühnern auch, geruchsbedingt, auf einen längeren Aufenthalt verzichtet habe.
Es war ein interessanter Tag und bevor es zu unserem Highlight der Reise, einer Safari in den Mikumi Nationalpark ging, hatten wir jetzt erst mal drei Strandtage, die wir unter Palmen und bei Strandspaziergängen verbrachten.
Auch das Dorf Kiwenga in dem unsere Hotelanlage lag besuchten wir. Leider nur kurz, da uns hier ein richtig dicker Platzregen überraschte. Auch wenn derzeit keine Regenzeit ist, kann es auf Zanzibar immer mal wieder mehr oder heftige Schauer geben. Die Sonne kommt allerdings genauso schnell wieder, wie sie verschwunden ist.
Und dann war es endlich so weit. Der Tag auf den ich mich so gefreut habe und von dem wir nicht wussten, ob sich unsere Wünsche erfüllen würden.
Morgens um 4 Uhr wurden wir im Hotel abgeholt, zum Flughafen gebracht und von dort ging es mit einer 16-sitzigen Maschine zum Mikumi Nationalpark.
Dieser war uns von unserem Reiseleiter ganz besonders empfohlen worden. Den zuvor schon gebuchten Besuch im Nyerere Nationalpark stornierten wir daraufhin und wurden nicht enttäuscht.
Mit 3200 qkm gehört der Mikumi zu den größeren Nationalparks in Tanzania. Er wird, laut unserem Reiseleiter allerdings nicht so stark frequentiert, wie andere Parks, da man hier nicht alle der Big 5 sehen kann. Es gibt keine Nashörner.
Wohl gibt es aber Elefanten, Büffel, Leoparden, Giraffen, Nilpferde,Löwen, Krokodile, Gnus, Antilopen, Schakale, Warzenschweine, Affen und verschiedenste Vögel und Insekten. Und die haben wir bis auf die nachtaktiven Leoparden auch alle gesehen.
Ein Nilpferd brachte etwas Aufregung in den Tag. Niemand hatte es im Tümpel hinter uns entdeckt. Plötzlich stampfte es mit Macht hervor über den Hügel auf dem wir, nur zwei Meter entfernt standen und stürzte sich in den kleinen See vor uns.
Was für ein phantastisches Erlebnis all diese Tiere in freier Wildbahn sehen zu dürfen. Davon habe ich schon lange geträumt und der Traum wurde erfüllt.
Es gab zum Abschluss noch ein verspätetes, sehr leckeres Swahiliessen im Busch, aber hier muss man sich nach den Tieren richten und nicht nach dem Hunger ;), bevor es mit dem kleinen Propellerflugzeug wieder zurück ging nach Zanzibar.
Die letzen paar Tage nutzen wir nochmal zur Entspannung beim Lesen, Baden und Spazieren gehen, bevor es Zeit war die Koffer zu packen und uns auf den langen Heimweg zu machen.
Es war ein wunderschöner Urlaub, der uns aber nochmal sensibilisiert hat im Hinblick darauf, wie wir weitere Urlaubsreisen verbringen wollen. Weite Strecken zu fliegen, ist ja nicht nur anstrengend, sondern auch eine Belastung für die Umwelt. und ganz besonders haben wir es, wie schon erwähnt, vermisst nicht wie mit einem Wohnmobil Land und Leute zu erkunden.
Hier haben wir uns aber auch von den vielen Aussagen zu Verhaltensregeln zu sehr beeinflussen lassen. Wenn man nicht viele Wertsachen dabei hat und ein paar einfache Spielregeln beachtet, dann kann man eine Insel wie Zanzibar auch autark und ausgiebiger erkunden.
