- Chrisuelle
Lissabon
Schon lange wollen wir diese schöne Stadt besuchen und doch haben wir relativ kurzfristig und spontan gebucht.
Es ist Nachmittag als wir in unserem Hotel ankommen.Also genug Zeit noch einen ersten Ausflug in die Stadt zu machen um vor allen Dingen etwas zu Essen. Da unser Hotel etwa 400m von der "City" entfernt liegt, machen wir uns zu Fuß auf den Weg. Die "City" teilt sich in Lissabon in mehrere Bereiche auf. Da ist zum einen die Alfama, die Altstadt von Lissabon, zum anderen das eigentliche Zentrum genannt Baixa (die Unterstadt), Bairro Alto auch ein Altstadtviertel, Chiado und Belem.
Unser erster Ausflug führt uns nach Baixa und zu unserer Freude sehen wir eine erste Tram, denken wir. Später erfahren wir, dass es ich um einen Elevator (Aufzug) handelt. Dieses Bahnen bringen einen nur nach oben oder unten, was in dieser extrem hügeligen Stadt manches Mal recht angenehm ist.
Kaum sind wir in Baixa angekommen, versuchen uns Männer die vor den Restaurants stehen mehr oder minder zu einem Besuch des selben zu drängen. Hier ist wirklich Vorsicht geboten!! Die Bewertungen auf Google sind meist negativ und viele der Lokale werden also Touristenfallen bezeichnet. Wir suchen uns dann ein Lokal mit einem ansprechenden Äußeren und einer guten Bewertung aus und werden nicht enttäuscht. Im Anschluss schlendern wir noch ein bisschen durch die Straßen, wo wir schon das ein oder andere touristische Highlight entdecken.
Vorbei am Rossio-Platz mit seinem wunderschönen Brunnen ging es dann aber ins Hotel um für den morgigen Tag ausgeruht zu sein.

Tag 1 und wir überlegen beim Frühstück ob sich nun die Lissabon Karte rechnet oder nicht. Alle öffentlichen Verkehrsmittel sind damit frei, außerdem der Besuch in viele der Sehenswürdigkeiten. Bei anderen gibt es eine Ermäßigung.
Wir entschließen uns die Karte zu erstehen und suchen eine Touristeninfo, das "Lisboa Story Center" auf, welches geschlossen ist. Ein weiteres liegt in Baixa und wir haben Glück. Es ist geöffnet und wir kaufen die Lisboa Card.
Achtung!! Überlegt euch gut was ihr unternehmen möchtet. Für uns hat sich die Karte am Ende nicht gelohnt. So haben wir auf den Besuch einiger Sehenswürdigkeiten ganz verzichtet, da hier Warteschlangen von ein bis anderthalb Stunden keine Seltenheit sind. Selbst wenn der Eintritt mit der Lisboa Karte eigentlich frei ist muss man anstehen um sich mit der Karte das Eintrittsticket zu holen. So haben wir uns einige Dinge dann doch nur von außen angesehen.
Hierzu gehörten unter anderem das Hieronymus-Kloster, der Belem-Turm, das Castelo Sao de Jorge also eigentlich immer die Dinge die überall als "Must Have" angepriesen werden. Die weniger bekannten Dinge waren dann oft nicht in der Karte inkludiert und wir mussten doch wieder extra zahlen.
Wem solche Besichtigungen wichtig sind, liegt mit der Lisboa Card richtig. Allen anderen empfehlen wir durch die Stadt zu streifen und sich auch mal die nicht so bekannten Dinge anzusehen und zu entdecken.
Ganz besonders schön fanden wir das Mosteiro de Sao Vicente de Fora. Ein beeindruckendes Gebäude welches wir mit nur wenigen anderen Touristen durchstreift haben. Der Eintritt betrug 5,- Euro, war nicht in der Lisboa Card enthalten aber definitiv lohnenswert.
Der Besuch der verschiedenen Miradouros ist immer empfehlenswert (und kostenlos). Hierbei handelt es sich um Plätze, die über die ganze Stadt verteilt sind und immer eine sehenswerte Aussicht bieten.
Von Baixa hat uns der Weg dann in das Altstadtviertel Alfama geführt wo wir die Gassen durchstreift haben.
Nach gut 10 km hatten wir erst mal genug Eindrücke gesammelt, legten eine längere Pause ein, bevor wir Abends nach Bairo Alto aufbrachen um uns nach dem Abendessen das nächtliche Treiben anzuschauen. Hier wimmelt es nur so vor kleinen Lokalen und Bars. Wir schlenderten gemütlich durch die Straßen und genossen das quirlige Treiben um uns herum, natürlich auch verbunden mit dem ein oder anderen Gläschen Wein.
Tag 2
Heute morgen haben wir uns aufgemacht in Richtung Belem. Schön anzuschauen der Belem-Turm, für uns nur von außen vorbei an den kleinen Hafenanlagen zum Denkmal der Seefahrer welches außer einer endlosen Schlange in der prallen Sonne auch wieder 5,- Euro extra kosten soll. Also machen wir uns voller Hoffnung auf zum Hieronymus-Kloster wo die Schlange noch erheblich länger ist. Auch wenn es keinen extra Eintritt kostet, so muss man für das Eintrittsticket über die Lisboa Card anstehen.
Wir beschließen nach Chiado zu fahren wo wir durch die Pink Street laufen um dann den Stadtteil zu Fuß zu erkunden. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem weiteren Kunstwerk des Streetart Künstlers Bordalloii, dem großen Waschbär (Big Raccoon) vorbei. Und manchmal braucht es nur ganz wenig um eine schöne Szene wie den roten Roller zu entdecken. In der Pink Street ist es noch recht ruhig was sich gegen Abend ändern wird und die Gegend zur Partymeile wird.
Da wir nun schon wieder etliche Kilometer unter den Füßen haben begeben wir uns in unser Hotel um uns auszuruhen, denn den Abend wollen wir in der Alfama verbringen. Daraus wird allerdings nicht viel. Auf der falschen Seite in die Metro eingestiegen landen wir wieder in Bairo Alto, wo wir wieder das Lokal vom Vorabend, die Trattoria Lisboeta aufsuchen. (Essen und Wein waren hier wirklich sehr gut.) Zum Abschluss des Abends gehen wir danach noch nebenan in Manny`s Place wo wir uns einen Teil der abendliche Travestie Show ansehen und dabei viel Spass haben.
Tag 3
Wir wollen den Tag mit etwas weniger Fußarbeit beginnen und machen uns auf den Weg zur Start-Haltestelle der berühmten Tram 28. Diese fährt nicht nur die längste Strecke, sondern auch die engsten Gassen entlang.
Früh am Morgen sollten wir sein, waren wir aber nicht ganz und so war die Schlange in der prallen Sonne, schon wieder endlos lang. Wir beobachteten das Ganze und laut unserer Berechnung hätten wir mindestens anderthalb Stunden warten müssen um mitzufahren. So stiegen wir zunächst in die Tram 12 ein, die zu Beginn die gleiche Strecke fährt.
Wir fuhren zum besonders schönen "Miradoura das Portal do Sol". Nicht nur die Aussicht ist herrlich auch der Miradouro selbst ist wunderschön.
Hier haben wir dann einen längeren Aufenthalt gemacht um den Flüssigkeitshaushalt etwas aufzufüllen.
Als wir uns entschlossen weiter zu fahren kam die 28er Tram vorbei und wir konnten zunächst zwei Steh- aber schnell auch zwei Sitzplätze ergattern und fuhren so mit bis zur Endstation.
Hier lag der "Cemiterio de Prazeres", der größte Friedhof Lissabons mit imposanten Mausoleen und kunstvoll verzierten Grabmälern. Etwas gruselig wurde es dann, als wir feststellten, dass einige der Grabmäler nicht mehr richtig verschlossen waren oder auch die Scheiben fehlten, so das man einen Blick auf die alten Särge werfen konnte.
Sehenswert war es aber auf jeden Fall.
Vom Friedhof aus, wir hatten dann doch schon wieder 8 km auf dem Buckel, fuhren wir zurück und machten uns bereit für einen langen Abend in der Alfama. Heute am 1. Juni beginnt dort der Monat der "Festas". Das bedeutet das in den kommenden vier Wochen jeder Heilige der Stadt gefeiert wird.
Die Bewohner der Altstadt bauen Stände und Sitzgelegenheiten auf, alles wird festlich geschmückten jede Familie verkauft die berühmten Sardinen oder Schwein vom Grill mit Salat. Der Alkohol fließt in Strömen und alle feiern alles. So wird an diesem Abend gefeiert das der Festasmonat beginnt.
Wir haben unseren letzen Abend hier sehr genossen und ein bisschen mitgefeiert auch wenn wir nicht solche Berge von Sardinen verdrücken konnten wie die Einheimischen :)
Heimreise und mehr
Die Koffer sind gepackt und im Hotel untergestellt, denn unser Flieger geht erst um 18 h und so haben wir am Vormittag Zeit uns noch zwei Dinge anzusehen.
Zuerst geht es zum Wassermuseum. Ich hatte gehört dieses wäre Sehenswert und das war es auch. Nicht das es viel zu sehen gegeben hätte, aber das wenige war schon beeindruckend.Hier konnten wir die Lisboa Card nocheinmal voll ausschöpfen und bekamen 50% Ermäßigung, sprich statt 4,- Euro nur 2,- Euro pro Nase ;)
Über das Viadukt wird Wasser in ein großes Becken eingespeist und gesammelt. Wunderschön sieht es aus mit den Gewölbebögen, die sich im klaren Wasser spiegeln und eine unglaubliche Tiefe erzeugen. Vom Dach des Museums konnten wir dann noch einmal eine tolle Aussicht genießen.
Unser letzter Wegpunkt war dann vor dem Heimflug noch das Banksy-Museum. Privat betrieben kostet es Eintritt und öffnet nicht vor 13 h.
Aber die Ausstellung ist sehr schön gestaltet und hat uns sehr gut gefallen. Hier nur ein paar Fotos zum anteasern. Für Banksy-Fans ein Fest. Zu jedem Bild gibt es eine Erklärung.